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Der deutsche Wohnimmobilienmarkt befindet sich im Fokus ausländischer Finanzinvestoren. Deren Interesse richtet sich auf die großen Wohnimmobilienpakete der öffentlichen Wohnungsunternehmen, aber auch auf die Werkswohnungsbestände der Industrie. In den letzten Jahren sind bereits zahlreiche Pakettransaktionen durchgeführt worden.
Auf der Anbieterseite dieses Marktes stehen neben Industrieunternehmen, die das strategische Interesse an ihren Werkswohnungen verloren haben, die Kommunen und andere Gebietskörperschaften, die aus Gründen der Haushaltsentlastung ihre Wohnungsbestände zu veräußern suchen. Auf der Nachfrageseite treten in erster Linie Private Equity-Fonds auf, die die übernommenen Wohnungsunternehmen in der Regel grundlegend reorganisieren und ihre Portfolios neu strukturieren.
Eine Forschungsgruppe der Hochschule hat unter meiner Leitung den Finanzinvestoren “auf den Zahn gefühlt”. Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen waren in der jüngsten Vergangenheit ein bevorzugtes Übernahmeziel von Finanzinvestoren. Die Verkäufe von Werkswohnungsunternehmen und öffentlichen Wohnungsbeständen haben zum Entstehen großer Wohnungsplattformen wie Deutsche Annington, Gagfah, LEG und Immeo geführt, die von Finanzinvestoren wie zum Beispiel Private Equity-Fonds kontrolliert werden.
Die neuen Eigentümer unterscheiden sich von den altbekannten in vielerlei Hinsicht. Ihr Zeithorizont ist vergleichsweise kurz. Sie bauen Personal ab, steigern die Mieten und vernachlässigen nicht selten die Instandhaltung der Gebäude. Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat daraufhin eine der Enquètekommission „Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW“ eingesetzt. Diese Kommission hat das TRAWOS-Institut für Transformation, Wohnen und Soziale Raumentwicklung mit der Untersuchung der Geschäftsmodelle der neuen Finanzinvestoren beauftragt.
Mein Team hat die Geschäftsmodelle auf der Grundlage zahlreicher Fallstudien kritisch untersucht, auf die Risiken der Verkäufe von Wohnungen an Finanzinvestoren hingewiesen und weitreichende Handlungsempfehlungen erarbeitet, die derzeit in der Kommission diskutiert werden.
Quellen zu diesem Thema:
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Diskussionspapier auf Englisch Diskussionspapier auf Deutsch
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